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Seit 1981 gibt es die größte Orientteppichausstellung Europas jährlich auf Schloss Kornberg. Das Foto zeigt die Freunde Dr. Hushang Rohani mit Konsul Mag. Andreas Bardeau und Pujan Rohani. Seit 1981 gibt es die größte Orientteppichausstellung Europas jährlich auf Schloss Kornberg. Das Foto zeigt die Freunde Dr. Hushang Rohani mit Konsul Mag. Andreas Bardeau und Pujan Rohani.

Im Blickpunkt Dr. Hushang Rohani

Die wundersame Reise von Dr. Hushi Rohani in die „Teppichwelt“ auf Schloss Kornberg.

von Hannes Krois

In diesen Tagen vor Ostern 2024 trafen wir uns im Kornberger Schlosshof: Hushi (Dr. Hushang Rohani), Mag. Andreas Bardeau (Konsul und gefürsteter Graf), meine Frau Ulrike und ich. Seit dem Jahr 1981 bin ich mit Hushi befreundet. Damals als Dr. Hushang Rohani, der vorerst mit einer kleinen Teppichausstellung bei der „Feldbacher Leistungsschau“ mitwirken wollte. Firmen außerhalb der Bezirksgrenzen oder wie auch immer, wollte man in diesem Jahr nicht ausstellen lassen.

Das gräfliche Schloss Kornberg jedenfalls wollte sich wirtschaftlich engagieren und Dr. Hushang Rohani war von der Idee einer Dauerausstellung mit seinen Orientteppichen im historischen Gewölbe begeistert. Somit Start dieser gewaltigen Ausstellung im Jahr 1981. Der Grundstein für die größte Orientteppich-Ausstellung wurde damit gelegt. Mag. Andreas Bardeau, der heutige Konsul von Rumänien war damals der Motor für diese „Teppichehe“. „Der Teppich ist der Geist des Hau­ses...“ So bezeichnet Dr. Hushang Rohani seine grenzenlose Liebe zu echten Teppichen.

Hushang wurde 1940 in der Kleinstadt Najafabad in Persien geboren. Hineingewachsen in eine Großfamilie in einem großen Haus mit Eltern, Großeltern, Onkeln und Tanten sowie einer gewaltigen Schar von Kindern. Eine Bahai-Familie. Die Bahai-Religion ist eine Weltreligion, die alle Religionen dieser Welt mit all ihren Offenbarern in ihr Glaubensbild eingebracht hat. Ohne Unterschied auf Nationen. Es existiert nur eine einzige Menschheitsfamilie. Gebetet wird täglich zu dem allwissenden und liebenden Gott. Die Grabstätte des Religionsgründers befindet sich in Haifa als Bahai-Heiligtum. Die Bahais wurden in Persien verfolgt und oftmals auch grausam getötet. Schon als Schuljunge wurde Hushang auf dem Schulweg von den Händlern und von den Lehrern in der Schule beschimpft und geschlagen. Mit der Rückkehr des Religionsführers Khomeini wurde dann alles für die Bahais noch viel schlimmer.

Im Jahre 1959 wollte Hushi weg aus Persien und im Westen Mineralogie studieren. Zuerst war USA angesagt, dann kam Österreich in den Blickpunkt. Und in Folge Graz wegen der Universität und dem Studium für Mineralogie und Geologie. Dann die Reise im Zug mit Holzbänken über Istanbul nach Graz. Die Kraft der Bahai-Religion und die Gebete um dringende Hilfe brachten Hushi irgendwie weiter. Mit einem Haufen an Glück trotz der fehlenden Deutschkenntnisse. Graz in diesen Jahren fand Hushi nicht unbedingt schön. Zu sehr erkannte man an allen Ecken noch Spuren des Krieges. In den Ferien arbeitete Hushi über Jahre in Stuttgart. Als Hilfsarbeiter in diversen Druckereien und verdiente das Geld fürs Studium. In Graz hatte Hushi den vom Onkel in Najafabad geschenkten Teppich verkauft. Und Hushi wurde um weitere Verkaufsteppiche dringlich gefragt. 1966 heiratete Hushi seine dänische Frau Bodil. 1976 eröffnete Hushi sein erstes Teppichgeschäft in der Grazer Wienerstraße. 1981 dann der Start zur größten Teppichausstellung auf Schloss Kornberg. Hushis Lebensbuch „ es gibt keine Zufälle“, verfasst von Claudia Ullrich, wurde im Jahr 2021 vorgestellt.

Der „Urkern“ der Rohani-Familie Dr. Hushang Rohani mit seiner dänischen Frau Bodil und den Enkelkindern mit den Söhnen Pujan und Neysan und den Schwiegertöchtern.
Seit genau 43 Jahren ist Marianne die „gute Seele“ in der „Teppichwelt“ des Dr. Hushang Rohani.

Süd-Ost Journal

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