Leben mit dem Tod

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Das Zeremonium Kalsdorf bietet neben der Kremierung die Möglichkeit, Veraschiedungsräume für individuelle Trauerfeiern zu nutzen. Das Zeremonium Kalsdorf bietet neben der Kremierung die Möglichkeit, Veraschiedungsräume für individuelle Trauerfeiern zu nutzen.

Sterben und Tod sind in unserer Gesellschaft „Tabu-Themen“. Dabei trägt jeder Mensch den Tod wie in einem unsichtbaren Rucksack immer mit sich. Weil eben Sterben und Tod ein Abschluss des irdischen Lebens ist. Ähnlich wenn der Bühnen-Vorhang fällt und das Ende eines Theaterstückes anzeigt. „Die schene Leich“ prägt bereits zu Lebzeiten zahlreiche Wiener. In dieser Serie geht es um Sterben und Tod ... Gedankliche Mitwirkung des Bestattungsunternehmens Hans Radaschitz in Riegersburg.

Über die wunderschön gestaltete Empfangshalle gelangt man zu der großen Zeremonienhalle oder dem kleinen Verabschiedungsraum.

von Walter MEISTER

Die Feuerbestattung war in der Geschichte der Menschheit seit jeher eine bestimmende Bestattungsform. Die Menschen setzten schon in der frühen Jungsteinzeit vor ca. 9.000 Jahren auf die „reinigende“ Kraft des Feuers.

Lange war die Feuerbestattung nur Adeligen vorbehalten, wie bei den antiken Griechen und Römern oder in Japan, Tibet und der Mongolei. In unseren Breiten  wurde die Feuerbestattung zwischenzeitlich sogar verboten -  Karl der Große verbannte sie im Jahr 789  per Dekret.

Ungefähr 1.000 Jahre hielt man sich an dieses Gesetz: Erst im 19. Jahrhundert kehrte die Feuer-bestattung zurück. Gründe waren vor allem das Massensterben bei Pest- und Choleraepidemien im Mittelalter, die wachsenden Bevölkerung und das steigende Wissen um Hygiene und Krank-heiten. Auf der Weltausstellung 1873 wurde die erste Feuerbestattungsanlage präsentiert und 1876 eröffnete das erste Krematorium in Mailand.

Im Februar 2019 entstand nach einjähriger Bauzeit das Zeremonium Kalsdorf bei Graz mit einem angeschlossenem, modernen Krematorium, das mit seiner hochwertigen Ofen- und Filteranlage dem neuesten Stand der Technik entspricht.

Bevor der/die Verstorbene, eingebettet in einem Holzsarg, eingeäschert wird, werden noch letztmalig alle persönlichen Daten und Dokumente überprüft und erst danach zur Einäscherung frei-gegeben. Im Sarg wird ein Schamott-Stein mit einer einmaligen Identifikationsnummer platziert, welcher nach Abschluss der Kremierung der Asche beigelegt wird. Somit ist auch eine spätere Zuordnung möglich und eine Verwechslung ausgeschlossen. Nach der Einfuhr des Sarges in den Ofen beginnt der Kremationsprozess (die Temperatur liegt bei 750 bis 1200 Grad).  Dieser Vorgang dauert im Durchschnitt 90 Minuten und wird ständig durch das compu­tergesteuerte System überwacht. Die Aschenkapsel wird mit dem Schamott-Stein dicht verschlossen und kann beigesetzt werden.

Die Feuerhalle Kalsdorf bietet jedem die Möglichkeit, Verabschiedungen für individuelle Trauerfeiern zu nutzen.

Durch die Positionierung der Ver­abschiedungsräume unmittelbar neben der Feueranlage ist es möglich, die Verstorbenen bis auf ihrem letzten Weg zur Kremation zu begleiten.

Auf Wunsch ist es möglich, nach Terminvereinbarung, sehr pietätvoll und in würdigem Rahmen der Einäscherung von geliebten Verstorbenen auch direkt im Haus beizuwohnen. Dieses Ritual des endgültigen Abschiednehmens ist ein sehr wichtiger Schritt im Prozess zur Trauerbewältigung beim Verlust eines nahestehenden und geliebten Menschen.

Der helle und freundliche Zeremonienraum bietet Sitzplätze für rund 100 Trauergäste.

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"