Therme Loipersdorf: Das steirische Flaggschiff ist wieder auf Kurs!

Artikel bewerten
(1 Stimme)
Therme Loipersdorf-Chef Philip Borckenstein-Quirini stand in der Corona-Krise unter gewaltigen Herausforderungen. Einem Wellness- oder Spaßaufenthalt stehe nun aber nichts mehr im Weg, die Therme Loipersdorf ist seit Ende Mai wieder geöffnet. Therme Loipersdorf-Chef Philip Borckenstein-Quirini stand in der Corona-Krise unter gewaltigen Herausforderungen. Einem Wellness- oder Spaßaufenthalt stehe nun aber nichts mehr im Weg, die Therme Loipersdorf ist seit Ende Mai wieder geöffnet.

Interview: Dorian Krois
SOJ: Wie hast du persönlich die Corona-Krise bisher erlebt?
Philip Borckenstein-Quirini: Durchwachsen! Zu den Sorgen rund um das Thermenresort kamen vor allem auch anfangs private Bedenken in Bezug auf meine Familie. Aber es hat sich privat alles sehr positiv entwickelt. Unsere zwei Jungs (6 & 3) sind nun „allerbeste Brüder“ – sie sind eng zusammengewachsen und haben die viele gemeinsame Zeit sehr genossen. Unser privater Hausbau war zunächst gestoppt, hat aber in der Zwischenzeit wieder richtig Fahrt aufgenommen, sodass wir gemäß heutigem Stand wieder im Zeitplan sind. Und meine Frau und ich haben das entschleunigte Leben zu schätzen gelernt – es tat gut, sich auf die wesentlichen Dinge des Lebens konzentrieren zu können.
SOJ: Die Therme Loipersdorf war mehr als 2 Monate geschlossen. Was waren deine Aufgaben in dieser Zeit?
Philip Borckenstein-Quirini: Der plötzliche Shut-Down am Freitag, dem 13. März war schlimm. Bei unseren Mitarbeitern und Gästen flossen die Tränen. Aber es galt, sich der Situation aktiv zu stellen und die Zeit zu nutzen. Natürlich waren wir sehr beschäftigt damit, die Maßnahmen der Bundesregierung zu verfolgen und für das Thermenresort Loipersdorf zu bewerten. Es hat uns sehr viel Zeit gekostet alle Berichte für die Bank und die Behörden vorzubereiten – nun hoffen wir auf das Beste! In den letzten Wochen waren die Themen durchaus angenehmer: wir haben uns mit der Wiedereröffnung beschäftigt und haben viele Maßnahmen zur Verschönerung der Therme bzw. Instandhaltungen durchgeführt. Zeit für Urlaub hatte ich leider nicht.
SOJ: Die Wiedereröffnung hat unter bestimmten Auflagen stattgefunden. Auf welche „neuen Regeln“ haben sich die Gäste eingestellt?
Philip Borckenstein-Quirini: Meine Bemühungen im Dialog mit dem Kabinett des Tourismusministeriums haben sich ausgezahlt. Meine große Bitte war: die Regeln in der Therme müssen mit den Regeln des täglichen Lebens zusammenpassen. So müssen unsere Gäste den 1 Meter Abstand beachten und was den Mund-Nasen-Schutz betrifft, so muss dieser nur bis nach dem Umkleidebereich getragen werden. Einem Wellness- oder Spaßaufenthalt bei uns steht also nichts im Wege. Grundsätzlich gilt für unsere Gäste: mehr Platz, mehr Komfort, mehr Erholung!
SOJ: Wie wahrscheinlich ist eine Ansteckung über das temperierte Thermalwasser mit Durchschnittswerten von rund 36 Grad? Kannst du diesen Weg der Übertragung eventuell sogar ausschließen?
Philip Borckenstein-Quirini: Gemäß den Aussagen bekannter Virologen ist eine Ansteckung über unser Heilwasser, versetzt mit Chlor und bearbeitet mit Ozon, auszuschließen. Dennoch ist der Mindestabstand von einem Meter zu beachten, Sicherheit geht stets vor.
SOJ: Kommt es aufgrund der Maßnahmen zu einer Preiserhöhung?
Philip Borckenstein-Quirini: Wir dürfen weniger Gäste begrüßen und haben einen höheren Aufwand – aber nein! Wir werden die Preise gleich belassen. Wir wissen, dass ein großer Teil der österreichischen Bevölkerung mit weniger Geld als vor der Krise zurechtkommen muss, eine Preiserhöhung wäre kontraproduktiv. Wir wollen dazu unseren Beitrag leisten, die Wirtschaft zu stärken und anzukurbeln.
SOJ: Wird es für das exklusive „Schaffelbad“ Veränderungen geben?
Philip Borckenstein-Quirini: Ja! Wir freuen uns, zwei neue Highlights präsentieren zu können. So haben wir die Saunabar komplett neu gestaltet. Unsere Gäste dürfen sich auf mehr Komfort in einer stylischen und gemütlichen Atmosphäre freuen.
Worauf ich besonders stolz bin ist, dass wir den kompletten steirischen Bereich umgekrempelt haben. So wurden alle Saunen innen nicht nur neu gemacht, sondern auch neu gestaltet. Wir strecken uns bei diesen 4 ganz unterschiedlichen Saunen in alle 4 steirischen Himmelsrichtungen. Aber auch der große Aufenthaltsbereich der Saunen zeigt sich in ganz neuem Look, sogar ein Klapotetz hat seinen Platz gefunden – es wird klasse. Mehr verraten wir nicht, einfach ab 3. Juli vorbeischauen und überraschen lassen.
SOJ: Denkst du als Touristiker, dass die Reisebereitschaft der Menschen in den nächsten Jahren wieder auf das Niveau von vor der Krise zurückkehren wird?
Philip Borckenstein-Quirini: Es ist wichtig, dass wir den Corona Virus glaubhaft im Griff haben. Das bedeutet zumindest eine gute Medikation, noch besser eine wirksame Impfung. Bis dahin werden Risikogruppen und vorsichtige Menschen nur zögerlich Urlaub buchen. Deswegen ist es mir persönlich sehr wichtig, dass wir Touristiker sowie der Handel und die Gas- tronomie umsichtig mit den Richtlinien der Bundesregierung umgehen und alles daransetzen, dass es zu keiner weiteren großen Ausbreitung kommt.
SOJ: Wie ist die Buchungssituation derzeit bei den angrenzenden Hotels?
Philip Borckenstein-Quirini: Wir waren positiv von den Pfingsttagen überrascht. Der Juni war immer schon ein Monat der Nebensaison, für Juli und August haben wir hohe Erwartungen, aber es bleibt noch Luft nach oben.
Die Buchungssituation hängt stark von den nächsten Wochen ab. Entscheidend ist: Wie entwickeln sich die Fallzahlen und was passiert in unseren Nachbarländern?

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"