Die zersiedelten Strukturen in der Steiermark führen dazu, dass die Etablierung eines flächendeckenen öffentlichen Verkehrnetzes eine immense Herausforderung darstellt. Nicht zuletzt aufgrund der schlechten Infrastruktur verlassen immer mehr Menschen ihre Heimatgemeinden und ziehen in urbanere Gebiete, sodass die Ausdünnung der ländlichen Regionen mit all ihren negativen Folgen immer weiter vorangetrieben wird.
In den letzten Jahren wurde daher vermehrtes Augenmerk auf die Entwicklung sogenannter Mikro-ÖV-Konzepte gelegt. Darunter versteht man vorrangig auf kommunaler Ebene betriebene Nahmobilitätsangebote für den Personenverkehr.
In der Gemeinde Klaus in Oberösterreich hat man ein ganz besonderes Vorzeigeprojekt ins Leben gerufen.
Mit dem sogenannten „Dorfmobil” wurde dort ein bedarfsorientiertes, öffentliches Verkehrsangebot für die Gemeindebürger geschaffen. Insbesondere ältere Mitbürger, Kinder und Jugendliche sowie andere Personen, die keinen Führerschein besitzen oder über kein Fahrzeug verfügen, profitieren von dieser besonderen Mobilitätslösung. Gegen telefonische Voranmeldung führt ein Team aus ehrenamtlichen Fahrern die Fahrten mit einem, vom Verein zur Verfügung gestellten Fahrzeug durch. Das „Dorfmobil” fährt nicht nur bestimmte Haltestellen an, sondern verkehrt zwischen beliebigen Adressen innerhalb des Gemeindegebietes. Die Kosten dafür orientieren sich am Zonenpreis 1 des Verkehrsverbundes in der Höhe von 2,20 Euro.
Nachdem das „Dorfmobil” eine kosteneffiziente Mobilitätslösung bietet, mit der nicht bloß eine Zubringerfunktion zum bestehenden öffentlichen Verkehr ausgeübt wird, sondern vielmehr jedes Ziel innerhalb der Gemeinde erreicht werden kann, sehen die Freiheitlichen dieses Modell als ideale Ergänzung zu bestehenden Mikro-ÖV-Konzepten.
Um die Vorteile eines solchen „Dorfmobils” aufzuzeigen, soll ein Pilotprojekt in einer steirischen Gemeinde gestartet werden.