„Herz- und Hirn-Entscheidung“ von Landesrat Seitinger
von Hannes Krois
In Zeiten rein wirtschaftlicher Entscheidungen, wird immer öfter der sogenannte „Rotstift“ angesetzt. Diese Fragen nach Rentabilität und Finanzierbarkeit konzentrierten sich vertieft auch auf die Fachschule Halbenrain. Eine aktive Landesschule mit derzeit 44 Schülerinnen und 16 Angestellten. Eine Unterbelegung der Schülerzahl wurde klar erkannt. Noch 1980 hatte man 89 Schülerinnen. Heute spricht man von versäumten Marketing-Aktivitäten.
Eine Schule ist in der Gesamtheit ein Unternehmen. Wenn dann die Schüler fehlen, dann fehlt einer Schule die Zukunft. So geschehen in Halbenrain. Schlussendlich ist die Schule in einem historischen Schloss mit mittelalterlichen Wurzeln untergebracht. Ein Schloss zuletzt der gräflichen Familie Stürgh. Auch Society-Lady Desiree Treichl-Stürgh ist hier aufgewachsen.
Im Jahr 1980 hat das Land Steiermark das Schloss übernommen. Im Sinne, das historische Bauwerk zu revitalisieren und darin die Fachschule zu installieren. Durch die extrem geschrumpfte Schülerzahl kam die Fachschule Halbenrain nun an den Rand der Existenz. Das schulische Angebot dieser Fachschulen des Landes Steiermark sind auf höchstem Niveau. Zudem mit einem hohen Maß auch an Praxisorientierung.
Im Hinblick auf eine baldige Schließung der Fachschule Halbenrain sah Landesrat Hans Seitinger „weinende Kinder“. Das war der Anstoß für einen zusätzlichen Plan. Getrieben auch von der jungen und dynamischen LAbg. Julia Majcan und dem aktiven LAbg. Franz Fartek. Man einigte sich auf eine „Herz-Lösung“. Eben die Schule sanft bis 2025 zu schließen, wenn der letzte Jahrgang die Schule verlassen hat. Große Freude somit nach dieser Entscheidung bei den Schülerinnen und den Mitarbeitern. So gibt es auch ausreichend Zeit, eine geordnete Nachnutzung des Schul-Schlosses in Halbenrain durch die politisch Verantwortlichen zu finden.