ÖGB Frauen: „Schneckentempo beim Diskriminierungsabbau“

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„Das Schneckentempo, mit dem gegen Lohndiskriminierung angegangen wird, können wir uns nicht länger leisten“, zeigt sich die Vorsitzende der ÖGB Frauen Südoststeiermark, Manuela Leitgeb, kämpferisch. Gerade die Aufträge aus dem neuen Arbeitsprogramm der Bundesregierung seien auch aus Frauensicht zu beleuchten. Dies beginnt bei der Vorstellung von einem 12-Stunden-Arbeitstag, der die Situation vieler Eltern noch verschärfen könnte. Die Schaffung eines kollektivvertraglichen Mindestlohnes von 1.500 Euro brutto wird von allen ÖGB-Frauen begrüßt. „1.500 Euro ist aber nur ein Zwischenschritt, das neue Mindestlohnziel liegt bei 1.700 Euro brutto.“ Am Aufbrechen veralteter Rollenbilder müsse weiterhin gearbei­tet werden. Verpflichtende Frauenquoten in Aufsichtsräten und die Hinführung von jungen Frauen zu den sogenannten MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) werden weiterhin vehement unterstützt.

Aktuelles Beispiel für Verbesserungen ist die Reform des Kinderbetreuungsgeldes für Geburten ab 1. März, die nicht zuletzt auf den ständigen Einsatz des ÖGB zurückzuführen ist. Mit der neuen Regelung sei mehr Flexibilität und Fairness für Eltern verbunden. So bleibt die einkommensabhängige Variante bestehen, aber die bisherigen vier Pauschalvarianten werden durch ein flexibles Kinderbetreuungskonto ersetzt. Außerdem wurden Anreize für eine partnerschaftliche Teilung geschaffen.

Süd-Ost Journal

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