Zukunft der Gesundheitsversorgung im Bezirk Weiz im Gespräch

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Gesundheitssprecherin der Grünen - LAbg. Sandra Krautwaschl. Gesundheitssprecherin der Grünen - LAbg. Sandra Krautwaschl.

Die Grüne Gesundheits­spre­cherin LAbg. Sandra Krautwaschl lädt in allen steirischen Regionen zu so genannten Gesundheitsgesprächen mit Experten aus allen Bereichen um von den Betroffenen zu erfahren, woran’s in der Steiermark wirklich krankt und was es braucht, um das steirische Ge­sundheitssystem zukunftstauglich zu machen. In Weiz präsentierte Krautwaschl jetzt in einem Presse­gespräch erste Ergebnisse für den Bezirk: Die Ausbildung der zu­künf­tigen Hausärzte ist zu ver­bes­sern. Das betrifft sowohl das Uni­klinikum als auch eine finanzielle Stützung der Lehrpraxis. Andere Bundesländer machen das längst, warum nicht die Steiermark?

Die Allgemeinmediziner müssen mehr unterstützt werden, der Beruf des Landarztes  muss wieder attraktiver werden. Bürokratie und kompli­zierte Verwaltung verhindern Ausbau von Gruppenpraxen – orga­nisatorische Grenzen verhindern oder erschweren längere Öffnungs­zeiten oder Vertretungen. In den Spitälern ist die Differenzierung so fortgeschritten, dass keine umfassende Kenntnis über die Situation der Patienten mehr entsteht. Das Wahlarztsystem schreitet immer mehr voran, dadurch wird der Zugang zum Gesundheitssystem vor allem für Kinder und für sozial Benachteiligte immer schwerer. Und Abrechnungen sind auch für Dienstleister sehr zeitintensiv und kompliziert. Es braucht mehr Kassenverträge. Es fehlen Angebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen bzw. zur Prävention oder dem frühest möglichen Abfangen. Es gibt zu wenige Therapie­angebote, sei es Logopädie, Ergo­therapie oder teilweise auch Phy­siotherapie. (Die psychiatrische Am­bulanz in Oberwart ist nur einen Tag pro Woche besetzt, psycho­soziale und psychiatrische Angebote für Kinder und Jugendliche fehlen). „Das Problem, dass niemand mehr Landarzt werden will, wird in den nächsten Jahren extrem zunehmen“, warnte Krautwaschl.

So ist in Birkfeld noch immer keine Nachbesetzung fixiert und in den nächsten zehn Jahren werden 30% der Hausärzte in Pension geben. „LR Drexler darf nicht nur auf den Spitalsbereich schauen - er muss seine Verantwortung für eine ganzheit­liche Lösung wahr­neh­men“, for­derte Krautwaschl und weiter „Das Land hat seit elf Jahren den Auftrag, zusammen mit den So­zialver­si­cherungen den Gesund­heits­be­reich gemeinsam zu entwickeln. Der Gesundheitsfonds, der dafür von Bundesseite gegründet wurde und in dem die Spitzen des Landes und der Sozialversicherungen im Vorstand sitzen, hat jedoch bisher diese Aufgabe nicht erfüllt. Vorsitzender des Gesundheitsfonds ist Landesrat  Drexler. Somit trägt er die Verantwortung gemeinsam mit den Sozialversicherungen.“

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"