Seit 2015 läuft in der Steiermark das Projekt „Wildschutz und Verkehrssicherheit”. Seit Projektstart wurden in bisher fünf Ausrüstungsphasen 171 steirische Jagdreviere bearbeitet und über 30.000 moderne Wildwarnreflektoren sowie andere Präventionsartikel angekauft und an die Jagden bzw. Straßenmeistereien verteilt. Damit werden derzeit etwa 410 Kilometer Landes- und 21 Kilometer Gemeindestraßen abgesichert.
Nunmehr werden - eingebettet in dieses laufende Projekt - erstmals in Österreich neuartige Wildwarngeräte der Firma ANIMOT auf zwei 600 Meter langen steirischen Teststrecken erprobt, und zwar auf der L355 Sommeralmstraße und der L448 Gschaiderstraße in der Marktgemeinde Pöllau. Auf beiden Testabschnitten gab es pro Jahr rund 10 bis 15 Wildunfälle.
ANIMOT ist ein österreichisches Start-Up aus Neunkirchen in Niederösterreich, das 2019 gegründet wurde. Die Firma hat Wildwarngeräte entwickelt, die nicht, wie bisher bei Wildwarnern üblich, das Wild abhalten sollen, die Straße zu queren, sondern die durch gelb-blinkendes Licht die VerkehrsteilnehmerInnen warnen, wenn sich ein Lebewesen dem Straßenrand nähert. Das Gerät wird am Leitpflock montiert und hat halbkreisförmig um den Leitpflock eine Reichweite bis zu 25 Meter. In Österreich sind die Leitpflöcke entlang des Straßenrandes mit 33 Meter Abstand aufgestellt. Mit den 25 Metern Reichweite ist somit sichergestellt, dass es in der Längsrichtung keine Lücken gibt.
Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von Mag. Wolfgang Steiner von der Universität für Bodenkultur Wien.
Vorgestellt wurde das neue Wildwarngerät vor Kurzem im Rahmen einer Pressekonferenz auf der Brandlucken von Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (er ist für Verkehr und Tierschutz zuständig), Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof Saurau und Franz Zenz, Leiter des Steirischen Straßenerhaltungsdienstes. Mit dabei waren auch die beiden betroffenen Bürgermeister Thomas Derler (St. Kathrein am Offenegg) und Johann Schirnhofer (Pöllau).