Die Grenzmur in Mureck könnte bald zum „Biosphärenpark” werden

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
(v.l.:) die Bgm. Tschiggerl (Halbenrain), Vukan (Mureck), Schmidlechner (Bad Radkersb.) & Grassl (Murfeld) mit Margreth Kortschak-Huber. (v.l.:) die Bgm. Tschiggerl (Halbenrain), Vukan (Mureck), Schmidlechner (Bad Radkersb.) & Grassl (Murfeld) mit Margreth Kortschak-Huber.

Vier Gemeinden haben einen Grundsatzbeschluss gefasst: Das Gebiet der Grenzmur von Spielfeld bis Bad Radkersburg soll Teil des ersten Fünf-Staaten-Biosphärenparks der Welt werden.
„Ein großer Schritt in Richtung Biosphärenpark Grenzmur ist gemacht”, betonte Bürgermeister Heinrich Schmidlechner bei einem Pressegespräch in Bad Radkersburg. Die vier Gemeinden Bad Radkersburg, Halbenrain, Mureck und Murfeld haben den Grundsatzbeschluss gefasst, dass sie für den Biosphärenpark Grenzmur eintreten und dass ein Antrag an die Unesco, für die Aufnahme gestellt werden soll.
Die Grenzmur wäre damit Teil des eine Million Hektar großen Biosphärenparks „Amazonas Europas” mit den Flüssen Donau, Drau und Mur. Die Staaten Ungarn, Serbien, Kroatien und Slowenien bekamen von der Unesco bereits dieses Prädikat.
„Bis Ende September wollen wir noch die Grobziele festlegen und dann den Antrag einbringen”, erklärte Margreth Kortschak-Huber von der Landentwicklung Steiermark, die mit der Projektplanung betraut wurde. Nach Behandlung des Antrages im steirischen Landtag folgt eine Begutachtung durch ein Komitee der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Bei günstigem zeitlichen Ablauf könnte die Grenzmur bereits 2019 das Zertifikat „Biosphärenpark” von der Unesco erhalten.
Biosphärenparks wurden von der Unesco 1976 eingeführt. Sie sollen dazu beitragen, in allen Teilen der Welt großflächige, repräsentative Ausschnitte von Natur- und Kulturlandschaften zu erhalten. Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung sollen Konzepte zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung der Region erarbeitet und umgesetzt werden. „Wir wollen die Feinziele in Workshops gemeinsam mit der Bevölkerung erarbeiten”, betonte Kortschak-Huber.
„Dies wäre der Beginn einer großen Region und eine Auszeichnung dafür, was wir in den letzten 20 Jahren vor allem in der Renaturierung geleistet haben”, so Hofrat Franz Kortschak von der Baubezirksleitung Südoststeiermark.
Für die Unesco haben Biosphärenparks drei gleichrangige Funktionen. Einerseits sollen großflächige Ökosysteme geschützt und erhalten, andererseits ökologisch, wirtschaftlich und sozio-kulturell nachhaltige Formen der Landnutzung entwickelt und gefördert werden. Zudem sollen auch Forschung und Umweltbeobachtun und Bildungsaktivitäten unterstützt werden. Eingeteilt sind Biosphärenparks in eine Kern-, eine Puffer- und eine Entwicklungszone.
„Diese Marke wird zur Regionalwirtschaft beitragen”, ist LAbg. Anton Gangl überzeugt.

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"