Ortsreportage Neuberg

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Direktvermarkter, Bgm. Novoszel & Vizebgm. Karner mit dem Genusspaket. Direktvermarkter, Bgm. Novoszel & Vizebgm. Karner mit dem Genusspaket.

Neuberg - Ein multikultureller Ort mit einer großen Geschichte

Neuberg im Burgenland ist eine Gemeinde im Bezirk Güssing, direkt an der Grenze zum Bezirk Oberwart gelegen und geographisch ziemlich genau in der Mitte zwischen den beiden Bezirksvororten Güssing und Oberwart. Neuberg im Burgenland ist der einzige Ort in der Gemeinde, dazu gehört auch der Ortsteil Neuberg-Bergen. Die Bevölkerungsgruppe der Burgenlandkroaten ist im Ort stark vertreten. Der kroatische Ortsname ist Nova Gora. Neuberg ist eine kroatische Neugründung des 16. Jahrhunderts. Im Jahr 1576 wird die Neuansiedlung Nowaghora (Neuberg) erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf war Teil der Herrschaft Güssing der Familie Batthyany. Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Üjheg verwendet werden. Nach Ende des 1. Weltkriegs wurde nach langwierigen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum damals neu gegründeten Bundesland Burgenland. In der Nachkriegszeit prägten folgende Bürgermeister den Aufbau von Neuberg:  Emmerich Hartter wirkte von 1958-1982.  Anschließend übernahm Otto Nagl das Amt von 1982-2006,  ihm folgte Daniel Neubauer – er stand dem Ort von 2006-2016 vor. Er verstarb 2016 ganz plötzlich nach einer Blinddarm-Operation.  Vizebgm. Birgit Karner übernahm dann interimistisch die Führung der Gemeinde. 

Seit Juli 2016 ist Mag. Thomas Novoszel neuer Bürgermeister von Neuberg.  Der 43-jährige ist Regionalstellenleiter der WK Güssing, verheiratet und hat zwei Kinder. Ein großer Sohn Neubergs ist auch  Boxprofi Hansi Orsolics. Der Ex-Europameister begeht im Mai seinen 70. Geburtstag. Ein wichtiger Botschafter nach außen hin ist der Sportverein Marsch Neuberg, der seit Jahren in der Landesliga spielt, etliche Jahre sogar in der Regionalliga Ost.  Highlights in der Region waren das Freundschaftsspiel zwischen Neuberg und dem FC Arsenal im Jahr 2002 und das Antreten der Thermenauswahl in Neuberg im Jahr 2012 gegen das kroatische Nationalteam mit Trainer Slaven Bilic, wobei Jelavic + Co mit 8:2 siegten. Neuberg liegt auf einer Fläche von 17,61 km2 und auf einer Seehöhe von 360 m über dem Meeresspiegel. Die Gemeinde hat 970 Einwohner. Derzeit ist wieder ein starker Zuzug festzustellen, was vorwiegend auf das milde Klima zurückzuführen ist, aber sicher auch auf Grund der niedrigeren Immobilienpreise - im Vergleich zu Ballungszentren. Erfreulich ist, dass sehr viele Familien mit Kindern unter der Bevölkerung sind, somit ist der Erhalt des Kindergartens und der Volksschule gesichert.

Trainer Slaven Bilic, Präsident Vlatko Markovic (†) und Obmann Martin Konrad (Mitte).
Das Biotop in Neuberg hat sich zu einer Wohlfühl-Oase entwickelt.
Die Pfarrkirche zum Heiligen Johannes dem Täufer soll auch restauriert werden, sie bildet das Herzstück der Gemeinde Neuberg.

Erfolgreiche Gemeindehaus-Sanierung

Die Sanierung des Gemeindehauses war ein Werk des verstorbenen Bürgermeisters Daniel Neubauer.  Auch das Hochwasserschutzprojekt  Neuberger Bach wurde vorwiegend von ihm betrieben, eine Folge der dramatischen  Ereignisse aus dem Jahr 2009.  Die Sanierung des Kindergartens, und der Ankauf des neuen  Tanklöschfahrzeuges zählen eben­so zu den Höhepunkten der letzten Jahre. Zukunftsthemen neben der Gemeindehaussanierung, sind auch die Sanierung der Schule und der Kirche, welche durch die Diözese erledigt wird. Bürgermeister Novoszel wird außerdem trachten, dass die hohe Lebensqualität gehalten werden kann. Der Zusammenhalt in der Gemeinde und die gelebte Vereinsstruktur geben ihm doch Hoffnung, dass es auch in Zukunft mit Neuberg weiter aufwärts geht. Kulturtragende Vereine in Neuberg sind neben dem Sportverein, außerdem der gemischte Chor, die Tamburizza und das Dorftheater.  Sie sorgen wahrlich für die Erhaltung des Brauchtums der Gemeinde.


Politisch sind derzeit im Gemeinderat 15 Mitglieder, neun Mandate fallen auf die ÖVP und sechs auf die SPÖ.  Dies jedenfalls bis zu den Gemeinderatswahlen im Oktober. Für 21. Mai ist die offizielle Einweihung und Segnung des sanierten Gemeindeamtes festgelegt.  In einer Bauzeit von etwa 9 Monaten konnte dieses Projekt vorwiegend mit heimischen Firmen termingerecht fertig gestellt werden. Die gesamten Umbaukosten wurden vom Architekten mit 550.000 Euro veranschlagt.  Die Finanzierung erfolgte rein aus Eigenmitteln, ohne jegliche Kreditaufnahme!  Dies wurde  durch sorgfältige Planung des Baufortschrittes und nachhaltige Rücklagenbildung der Gemeinde ermöglicht. Die Hauptelemente des Umbaues waren jedenfalls die überdachte, barrierefreie Rampe vor dem Haupteingang des Gemeindehauses. Im Erdgeschoß wurde ein Besprechungsraum geschaffen, in dem sich auch eine offene Bücherei  und die Orts-Chronik befinden, anschließend gelangt man zum  barrierefreien WC. Im Erdgeschoß findet man auch die neugestalteten Amtsräume der Gemeindebediensteten und des Bürgermeisters und weiters die Arztpraxis von Dr. Helmut Radakovits. Im Obergeschoß befindet sich der kombinierte Sitzungs- und Trauungssaal, mit einer Kapazität von ca. 50 Personen. Außerdem gibt es hier die Archivräume der Gemeinde und ebenfalls eine WC-Anlage. Der barrierefreie Zugang zum Sitzungssaal im Obergeschoß wird durch einen Treppenlift sichergestellt, der allerdings erst einige Wochen später installiert wird.  Im Dachboden wurde eine Zellulose-Dämmung   durch die Firma Weber aus Deutsch Tschantschendorf errichtet, welche sich im Winter sehr vorteilhaft auf die Heizkosten auswirken sollte. Die Tischlerei Dömötör-Strobl aus Eberau hat in Zusammenarbeit mit den Gemeindeverantwortlichen die Pläne für die Einrichtung erarbeitet und führte die Produktion der Möbel aus. Tischlereimeister Hans Stangl legte dabei besonderes Augenmerk auf die Wünsche und Bedürfnisse der Bediensteten.  Auch die speziellen Anforderungen des offenen Hauses im Hinblick auf Parteienverkehr und Veranstaltungen wurden berücksichtigt. Die Zusammenarbeit mit allen ausführenden Unternehmen war hervorragend. Die Sanierung war unbedingt notwendig, weil das alte Gemeindeamt schon aus den Anfängen der 60-er Jahre stammte und einfach nicht mehr den heutigen Erfordernissen entsprach. Vor allem die Wärmedämmung der Fassade und des Obergeschosses sowie der Austausch aller Fenster und Türen hatten Priorität.

Die Kids im Kindergarten freuten sich über einen Besuch des Bürgermeisters und begrüßen ihn musikalisch
Das Gemeindeamt steht kurz vor der Fertigstellung und soll am 21. Mai feierlich gesegnet werden.
Bgm. Novoszel (Mitte) mit Alex Neubauer und Leopold Ivancsics.
Auch der Sitzungssaal mit Standesamt erstrahlt in neuem Glanz. Die Produktion und Planung wurde von der Tischlerei Dömötör ausgeführt.

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"