Alles mit dem Süd-Ost Journal begann im September 1983...

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

von Hannes Krois
Mein Zeitungsprojekt „Szom- zedolo“ im Jahr 1987 als mediale Schwester des Süd-Ost-Journal war spannend, abenteuerlich und höchst exotisch. Zeitraubend zudem, weil ich immerhin einmal wöchentlich nach Budapest oder Szombathely „rauschte“. In diesen Zeiten hatten alle die mir vorgestellten Ungarn einen Job. Das Gehalt war nieder gestaffelt. Bei der offiziellen Arbeit wurden Kraft und Zeit ein wenig „einge- spart“. Dafür waren nahezu alle Ungarn auf einen lukrativen „Nebenjob“ fixiert. Weil Brot, Schnaps, Wein, Zug, Bus und auch Miete höchst billig waren, kamen somit die Ungarn in den kommunistischen Zeiten recht gut über die Runden. Anfänglich benötigten alle Westler ein „Sofortvisum“ für die Einreise. Speziell für das benötigte Gesichts-Foto aus der amtlichen Sofortbild-Kamera wurde ein kleines Vermögen verrechnet. Im Laufe der folgenden Monate sollte ich das damals kommunistisch geprägte Ungarn bis auf die Wurzeln kennenlernen. Im fernen Tokaj, der Weinstadt an der Theiß wartete der damalige Bürgermeister an jenem Herbsttag auf meinen Dolmetscher Akos und mich den Chefredakteur&Herausgeber. Der Bürgermeister outete sich uns als Anti-Kommunist. Demnach wurde Tokaj langfristig vom Staat bestraft. Somit gab es in Tokaj nichts. Nur die unglaublich großen Weinkeller, in die auch Lastwagen fahren konnten. Darin reiften die weltberühmten Tokajer-Weinspezialitäten in den großen Holzfässern. Nach unserem mehrstündigen Gespräch in der Amtstube ließ der Bürgermeister den Inhaber eines Wirtshauses anrufen, dass er für uns das bereits geschlossene Lokal wieder öffnen musste. Die gebratene Ente „lachte“ aus der Speisenkarte heraus. Dazu vorzüglichen Rotwein aus dem eigenen Keller. Akos Miller wollte sich bei mir mit      sowjetischen Wodka bedanken. Der Erdäpfelschnaps roch nach Putzmittel. Jedenfalls feierten wir bei dem Fusel „vertiefte Freundschaft“. Am nächsten Morgen hatte meine Gesichtshaut grünliche Einfärbungen. Eine tiefe Abneigung gegen Alkohol sowieso und die folgenden Kellerbesuche samt Weinverkostungen bestimmte meinen Gaumen und Magen. Somit steckte ich die grausliche Wodka-Erinnerung des Vortages weg und widmete mich den wunderbaren Welt-Weinen aus Tokaj. Dabei wollte man mir auch einen Weinkeller in Tokaj verkaufen.... In diesen Monaten der ungarischen Aufbruchstimmung ahnten die Ungarn den Untergang des kommunisti- schen Ostblocks. Somit waren alle Augen auf den Westen gerichtet. Man erinnerte sich speziell an Österreich, an den politischen „Schwager“ aus den langen Zeiten der Monarchie. Österreich war für die Ungarn das Tor in den Westen und in eine freie und bessere Zukunft. In all den ungarischen Sehnsüchten war ich mittendrin. Nach dem Weinerlebnis in Tokaj und der Wodka-Erinnerung zuvor, fuhr ich mit Akos nach Budapest zurück. In das Manövergebiet der Budapester Arbeiter-Kampftruppen. Ein riesiges Areal für mili- tärische Elite-Übungen, wie hausgemacht. Mit dabei ein Schießkino auch für den Terror-Einsatz. Man bot mir das Areal zum Kauf an. Für westliche „Schießwütige“ oder sonst was. Jedenfalls bekam ich einen Revolver samt ausreichender Munition für das Schießkino. Mittendrin im Schusswechsel hatte ich den Terror kampftechnisch beendet. Ich war schon damals Sport- schütze! Jedenfalls hatte auf dieser Anlage wochenlang und Jahre zuvor ein gewisser Carlos, der             legendäre Schakal, hier beim Schießkino trainiert. So erzählte man mir hier die Geschichte. Am 21. Dezember 1975 nahmen nämlich Terroristen mehrere Erdölmi- nister der OPEC und deren Mitarbeiter in Wien gefangen. Bei diesem Geisel-Überfall wurden einige Diplomaten ermordet. Auch das Manövergebiet der Arbeiter-Kampftruppen wollte man mir schlußendlich günstig verkaufen. Wieder zurück in der Budapester Innenstadt gab es einen unglaublichen Smog. Speziell durch die vielen Plastik-Trapis mit dem Zweitakter-Motor. Regelrechte „Stinkkanonen“, welche die Luft nur mehr zum Husten brach- ten. Ganz Budapest hat ein uraltes Ferngas-Netz für Kochen & Heizen. Manchmal explodierte halt irgendeine Wohnung wegen undichter Leitungen. Doch den gesamten Smog erzeugten speziell die Fabriken und die Trabis in den Stauzonen der Innenstadt. Das vereinte die Menschen zu einem Husten-Theater. So brachte ich die Bad Gleichenberger Pastillen nach Budapest. Die Sänger der Budapester Oper waren begeistert. Wegen der Reizminderung der Stimme. Somit hatte die Bad Gleichenberger Apotheke damals einen gewissen Absatz ihrer Bad Gleichenberger Pastillen bis hinauf in die höchsten „Stimmenstufen“ der Budapester Oper. In der Steiermark und speziell in Feldbach werkelte ich mit einigen Mitarbei- tern im Privathaus für die nächste Süd-Ost-Journal-Ausgabe.
Die Styria begann mit merkantilem Blick sich langsam in die Regional-Zeitungsbranche einzubin- den. Der nächste Zeitungskrieg stand somit bevor!
Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe!

„Glühender“ Europäer Max Wratschko
„Europastadt Feldbach“! Mit dieser Auszeichnung von Feldbach ist der beliebte Feldbacher Max Wratschko engstens verknüpft. Mit der Organisation der Feldbacher Europatage stärkte der Schuldirektor Max Wratschko schon in frühen Tagen der Europa-Bewegung das Bewusstsein für ein gemeinsames Europa. Dem Max zur Seite stand als Motor auch die legendäre „Europa-Christl“. Über die Vision Europa wurde demnach sehr viel in Feldbach gesprochen und diskutiert. Oftmals kamen Referenten, wie etwa Otto (von) Habsburg oder der ehemalige EVP-Frontmann Dr. Reinhard Rack nach Feldbach, um hier in Podiumsdiskussionen „Europa“ zu erklären. Das Wissen über Europa samt aller Visionen und Schwierigkeiten holte sich Hannes Krois direkt von den Plenarsitzungen in Brüssel und Straßburg. Sowie aus den zahlreichen Gesprächen mit Dr. Reinhold Rack. Nach Max Wratschko wurde in Feldbach ein Park genannt.

Thermen-Begründer Dr. Horst Wagner mit dem „Vier Jahreszeiten“
Ohne den legendären Dr. Horst Wagner hätte es die Therme Bad Loipersdorf niemals gegeben.
Der auf höchst tragische Weise verstorbene Dr. Horst Wagner errichtete das sehr erfolgreiche Hotel „Vier Jahreszeiten“. Im Rahmen der Hotel-Errichtung konnten sich auch einige Professionisten  finanziell am Hotel-Projekt beteiligen.
Hannes Krois zählte zu den besten Freunden von Dr. Horst Wagner und war als PR Beauftragter für die Therme auch bei diversen Beteiligungs-Gesprächen dabei. Schlussendlich benötigte die große Therme Loipersdorf entsprechende Übernachtungsmöglichkeiten. Neben den Thermenhotels errichteten die Menschen in Loipersdorf und in den angrenzenden Gemeinden Privatzimmer, Pensionen und Buschenschenken mit Gästezimmern. Das Thermenhotel „Vier Jahreszeiten“ wird heute von Sohn Hannes Wagner erfolgreich geführt.
Das Krois-Foto zeigt einen damals glücklichen Thermenchef Dr. Horst Wagner.

Erfolgsgeschichte Stubenbergsee
Etliche Jahre vor der Therme Loipersdorf hatte man in der Gemeinde Stubenberg mit der Errichtung des Stubenbergsee eine großartige touristische Leistung vollbracht. Auf einer Fläche von 40 Hektar wurde dieser künstliche See ausgebaut. Gespeist vom Wasser der Feistritz. Wobei der Auslauf wiederum in die Feistritz mündet. Mit seiner tiefsten Stelle von acht Metern, einer Länge von einem Kilometer und einer Breite von 400 Metern ist dieser Stubenbergsee von Anfang an ein sehr beliebtes Erholungsziel. Der Stubenbergsee ist zudem ein warmer See.
Der steirische Fremdenverkehrschef Franz Wegart war ebenso für den Stubenbergsee wie für die Therme Loipersdorf der große Unterstützer.

Dr. Dolf Dominik Facharzt für Psychiatrie und Neurologie

Gast-Kolumne

Journalismus mit Haltung und Standfestigkeit

Bereits seit der Schulbank verbindet mich mit Hannes eine lange Freundschaft und ich bewundere seine Konsequenz sich in diesem umkämpften Zeitungsmarkt zu behaupten. Vielleicht ist dies auch seiner Art geschuldet verschiedenste Konflikte polarisierend darzustellen. Nicht immer können alle Menschen einer Meinung sein, aber gerade dadurch ist die sehr klare Ausrichtung seiner journalistischen Tätigkeit spürbar, die Haltung und Standfestigkeit beweist.
Sein Ersuchen in diesen Zeilen eine Verbindung mit meiner Tätigkeit als Neuropsychiater und ärztlichem Leiter einer Stressmedizinischen Institution auf einem biologisch geführten Landgut zum Süd-Ost Journal herzustellen ist nicht wirklich schwierig. Bereits seit den Gründerjahren seiner Zeitung unterstützt Hannes Krois gesundheitliche Themenbereiche, die wiederum der Bevölkerung Benefite erbrachten. Viele Probleme sind jedoch ungelöst. Die Zunahme sogenannter Volkserkrankungen (life style diseases) wie Stoffwechselerkrankungen, Herzkreislaufschäden durch Blutdruckprobleme wird meist zurückgeführt auf Ernährungsfehler, Bewegungsmängel und unbewältigte stressbedingte Belastungen. Bei 80 % der Erkrankungen spielt Stress eine maßgebliche Rolle. Die Betroffenen werden immer jünger – ein erschreckend hoher Anteil an Jugendlichen fällt bei Tauglichkeitsuntersuchungen durch.
In allen medizinischen Bereichen, angefangen vom Allgemeinmediziner bis hin zum Facharzt und den stationären klinischen Bereichen leidet ein eklatant hoher Anteil der zu Versorgenden an sogenannten psychosomatischen Beschwerden.
Bei diesen Patienten bestehen vielfältige körperliche Symptome, Schmerzen und Erschöpfungszustände ohne nachweisbare krankhafte Befunde. Bis zu fünf Jahre kann es dauern, bis endlich eine Störung der Stress-Hormonachse nachgewiesen wird.
Diese Verzögerungen der Behandlung bewirken Veränderungen des Hirnstoffwechsels, die wiederum in späterer Folge für Schlaganfälle, Herzerkrankungen und einen Teil der Demenzerkrankungen verantwortlich sind. 13 Millionen Menschen sterben in Europa verfrüht auf Grund stressbedingter Lebensstilerkrankungen. Um dieser Gefahr zu begegnen fordert die WHO fordert daher die „early diagnosis“: Jeder Mensch sollte sein Stressprofil kennen!
Gerade dieses Anliegen den Menschen so früh wie möglich vorbeugende Behandlungen zu vermitteln, um spätere negative Entwicklungen  zu vermeiden und damit sowohl die Widerstandskraft als auch  Leistungsfähigkeit und Kreativität der Menschen zu stärken wurde von Hannes immer mit großem Interesse verfolgt.
Das Projekt „Stressmedizin“ auf dem Landgut „Die Klause“ wurde 2010 gegründet, um einerseits einen Impuls zu setzen nicht mehr bewirtschaftete Bauernhöfe zu restaurieren und ihrer alten Bestimmung zuzuführen, andererseits auch, um die regenerativen Kräfte dieser Orte zu nutzen. Bei Kongressen fand das Modell auch international Interesse, da damit neben der Stressreduktion auch direkt die Vorteile gesunder Ernährung, Bewegung und Naturbegegnungen in die gesunde ökologische Struktur eines Bauernhofes eingebunden werden kann.
Untersuchungen haben bewiesen, dass mit einem Rückgang dieser Kulturen eine direkte Verschlechterung unseres Gesundheitszustandes verbunden ist.
Gerade für dieses dringende Problem hat sich Hannes Krois durch seine historischen und kulinarischen Interessen als Vertreter nachhaltiger Entwicklungen engagiert.
Zu unserer Freude wurde unser Konzept auch von einem Jurorengremium des Steirischen Vulkanlandes mit einem Innovationspreis für Lebenskraft und Gesundheit 2020 gewürdigt.
Durch die unglaubliche Zunahme von Fehlinformationen          (fake news) und Manipulationen in der Presse wird es in der Zukunft eine der wichtigsten Aufgabe sein, Lesern jede nur denkbare Möglichkeit zu geben, die Qualität der vermittelten Informationen richtig einschätzen zu können.
Hannes, seinem Team und vor allem seiner großen Familie gratuliere ich nochmals und wünsche für die herausfordernden Aufgabe das Journal weiter zu gestalten viel Kraft-und das Wichtigste vielleicht am Schluss. Es gibt viele Wünsche, wenn man gesund ist und es gibt nur einen, wenn man krank ist. In diesem Sinne wünsche ich Hannes, seiner Familie und seinem Team für die Zukunft viel Gesundheit Glück und Gelassenheit. Viel Mut und Energie kritischen Entwicklungen gegenüber eine Stimme zu erheben.

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"