Alles mit dem Süd-Ost Journal begann im September 1983...

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

von Hannes Krois
In dem wohl schönen, aber schlußendlich von der Politik „vergessenen“ Südosten Österreichs gab es nicht allzu viel. Viele ganz kleine Landwirtschaften mit ein paar Schweindln, ein paar Kühe und Hühnern. Bauernhöfe, denen heute Romantiker nachweinen würden. Ein Groß-Cousin meines Vaters, ein bestimmter Dr. Stöckl war landwirtschaftlicher Berater des Joschi Krainer Senior. Dr. Stöckl hatte eine holländische Mutter. Somit hatte er die Idee für das holländische Hybrid-Hendl. Und zudem die Idee, diese Hühner hier zu züchten und zu mästen. Dazu Futtermühlen zu finden, die Hühner- und Schweinefutter aus Mais zu erzeugen. Schlußendlich die Bauern zu finden, die Mais in großen Mengen anbauen sollten. Der Nationalrats-Abgeordnete Franz Koller in Fehring war somit der allererste, der in das Hendl-Geschäft eingestiegen war. Die Mühlenbetriebe Gsellmann, Clement und Lugitsch folgten. Und die oststeirischen Äcker wurden zu Mais-Landschaften. Der Aufstieg der steirischen Backhendln als gastronomische Spezialität war die Folge. Dennoch brauchte der Südosten einen touristischen Schub. Etwas ganz Neues. Das war die Therme Loipersdorf. Das Schaffelbad wurde in seiner damals einfachen Form gestartet. Die Menschen saßen begeistert in dem Becken voll mit dem Thermalwasser. Rundum der Start einer riesigen Baustelle. Gemeinsam mit dem befreundeten Thermengründer Dr. Horst Wagner hatten wir oftmals bei einem Bier im Jennersdorfer Burgenlandhof unsere „Loipersdorfer Visionen“. So wurde ich gebeten, per Werkvertrag zusätzlich zu meiner damals ziemlich umfassenden Tätigkeit bei der Süd-Ost Tagespost noch die Pressearbeit und das Marketing für das Herzensprojekt „Therme Loipersdorf“ zu übernehmen. Im internen „Krieg“ Landeshauptmann Dr. Joschi Krainer gegen Landeshauptmannstellvertreter und Tagespost-Chef Franz Wegart (beide ÖVP) gab es allerdings eine Weisung, dass kein Artikel redaktioneller Art über die Therme Loipersdorf abgedruckt werden darf. Dennoch erschienen sehr viele Loipersdorf-Artikel in der Süd-Ost Tagespost und in der Wochenzeitung Sonntagspost. Über meinen Freund Wolfgang Peters, dem Anzeigenleiter, erhielt ich natürlich auf Grundlage der Schaltung von Loipersdorf-Inseraten jede Menge an sogenannten PR-Flächen. Also abgedruckte Artikel nicht mit HK (Hannes Krois), sondern PR (Public Relations) als Kennung. Für den Leser in dieser Zeit vollkommen egal. Die Gäste kamen ins Schaffelbad und waren begeistert. Es fehlte allerdings eine bestimmte Kulinarik. So hatte ich die Idee, den damaligen Hatzendorfer Wirt Franz Kowald zu fragen, ob er nicht mittags mit einem deftigen Menü nach Loipersdorf kommen könnte. Mit einem Peugeot Caravan funktio- nierte die kulinarische Versorgung. Das war die Grundlage für die Errichtung des Hotel Kowald, das 1982 direkt an der Therme eröffnete.
Fortsetzung in der nächsten Ausgabe!

Komm. Rat Franz Grabner war Motor der Wirtschaftskammer
Der Kirchbacher Komm. Franz Grabner war als WKO-Bezirksobmann höchst aktiv. Niemand hätte geglaubt, daß der besonnene und ruhige Mann auch als Judoka ziemlich aktiv war. Franz Grabner stammte aus der Untersteiermark. Die Eltern kamen bei einem Partisanenüberfall um. Der Bub mit dem Namen Schöllauf kam in die Südoststeiermark. Er wurde Maurer, war auch Messner in Kirchbach und wurde vom Gastwirt Grabner adoptiert. In zweiter Ehe war er mit der Schwester von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer verheiratet.

Florentine`s Dessous-Shop beendete das „prüde Zeitalter“
Am 5. Mai 1984 eröffnete das Kurkaufcenter im Zentrum von Bad Gleichenberg. „Reizen, statt Heizen“ war die Geschäftsidee von Florentine Unger, die hier einen exklusiven Dessous-Shop für erotische Träume in Schwung brachte. Florentine bewarb ihre grazilen Dessous auch im Süd-Ost Journal. So steuerten allerdings vorrangig Männer das Kurkaufcenter an, um ein Geschenk für die Angebetete zu erwerben.

Über die Junge Wirtschaft lernten sich die Jungunternehmer kennen
Hannes Krois war 18 Jahre Obmann der Jungen Wirtschaft. Nahezu monatlich gab es neben der „ernsteren Dinge“ auch eine gesellschaftliche Veranstaltung. Besonders beliebt war das Wettschnapsen.
Dabei gelang es öfters dem Riegersburger Tischler & Bestatter Hans Radaschitz, die anderen Teilnehmer auszutricksen. Schlußendlich war die allgemeine Freude groß und JW-Obmann Hannes Krois konnte an seinen Freund „Radi“ einen Pokal übergeben.

Versicherungs-Legende Hannes Maurer war aktiver Feuerwehrmann
Als Regionalleiter der Wiener Städtischen Versicherung war Hannes Maurer in der ganzen Südoststeiermark ein Begriff. Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Feldbach war Hannes Maurer höchst beliebt, deshalb auch Applaus der Wehrkameraden für ihren Hannes. Mit dabei auf dem Foto seine Traude und Tochter Ines.

Anton Lang Landesrat der Steiermark

Kaum zu glauben, aber wahr. Bereits seit 35 Jahren informiert das Süd-Ost Journal die Bevölkerung im wunderschönen südöstlichen Teil unseres Bundeslandes mit regionalen News aus den verschiedensten Themenbereichen. Egal ob Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Sport oder Kultur, das höchst engagierte Team rund um Herausgeber und Chefredakteur Hannes Krois ist stets am Puls der Zeit. Das Süd-Ost Journal „nur" als Regionalzeitung zu beschreiben wäre jedoch zu kurz gegriffen. Als kritischer Beobachter der jeweiligen Zeit hat das Blatt auch schon zahlreiche Impulse zum Wohle der südoststeirischen Region gesetzt. Etwa, als Hannes Krois zweimal den sogenannten Eisenbahngipfel beim „Raffel“ in Jennersdorf organisierte. Dessen Ergebnis: Die Zug-Verbindung Graz - Jennersdorf wurde durch den Ausbau der Bahnübergänge erheblich beschleunigt. Der Chef des Süd-Ost Journals ist auch der Erfinder der sogenannten „Christkindl-Züge“, der erste fuhr seinerzeit von Feldbach auf den Semmering. Und auch im Verkehrsbereich gehen zahlreiche Verbesserungen auf die Initiativen der Zeitung zurück.
Stichwort Verkehr: Als zuständiger Landesrat freut es mich zu berichten, dass wir uns auch für die Region, in der das Journal erscheint, sehr viel vorgenommen haben. Etwa die Sanierung der B 64 (Rechberg Straße) oder die „Umfahrung Preding - Weiz 2. Teil" (zwei Unterflurtrassen mit in Summe rund 700 Meter, Gesamtkosten 70 Mio. €, geplante Fertigstellung 2021). Ferner die B 68 (Feldbacher Straße - Anschlussstelle Gleisdorf Süd + Turbokreis Pirching mit geschätzten Gesamtkosten von 2,5 Mio. Euro. Für den Bezirk Südoststeiermark kann ich hier die Sanierung der L 221 (Johnsdorferstraße) um geschätzte 4,3 Mio. € anführen. Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld sanieren wir die L 404 (Ilzerstraße) um rund 2,5 Mio. €.
Mitten drinnen sind wir in Sachen Öffentlicher Verkehr in der Planung für das Verkehrbündel Vulkanland, das Bündel Thermenland befindet sich bereits in der Ausschreibungsphase, beide werden im Juli 2020 in Betrieb gehen. Ein innovatives „Mikro-ÖV“-Projekt ist „MobilSÜDWEST", das erste Probe-Betriebsjahr endet mit Ende Juni dieses Jahres. Deutliche Verbesserungen sind auch auf der S-Bahn-Linie S 5 mit Fahrplanwechsel im Dezember 2019 vorgesehen. Das Ausschreibungsprozedere für das Bündel Weiz ist abgeschlossen, mit Juli 2019 geht ein deutlich verbesserter Fahrplan in Betrieb, die Details werden wir demnächst präsentieren. Und die Planung für das Bündel Hartberg-Fürstenfeld wird gerade gestartet, Betriebsbeginn des neuen Fahrplans ist Juli 2021. Und auch beim Radverkehr haben wir einiges vor, so forcieren wir mit unserer Initiative „Go - Radmobil Steiermark“ den Alltagsradverkehr in den steirischen Regionen.
Bleibt nur noch, Hannes Krois und seinem höchst professionellen Team für die hervorragende Zusammenarbeit zu danken. Ich wünsche der Zeitung noch viele, viele erfolgreiche Jahre und den zahlreichen treuen Leserinnen und Lesern gute Unterhaltung bei der Lektüre des Süd-Ost Journals. Ich bin davon überzeugt, dass wir alle gemeinsam noch sehr viel für die südöstliche Steiermark weiterbringen werden.
Mit einem „Steirischen Glück auf“,
Anton Lang, Verkehrslandesrat

Süd-Ost Journal

"Für die Menschen, für die Region"