Das Gesundheitswesen ist mit ­einem Kulturwandel konfrontiert

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(v.l.:) Susanne Rienmüller (Departmentleiterin LKH West), LR Mag. Christopher Drexler, Sandra Marczik-Zettinig (Gesundheitsfonds Stmk.). (v.l.:) Susanne Rienmüller (Departmentleiterin LKH West), LR Mag. Christopher Drexler, Sandra Marczik-Zettinig (Gesundheitsfonds Stmk.).

„Wir sehen uns in vielen Bereich des öffentlichen Lebens - so auch im Gesundheitswesen - mit einem allgemeinen Kulturwandel konfrontiert, der uns vor große Herausforderungen stellt. Daher sind klare Regeln nötig, um den PatientInnen eine Orientierung zu geben, was geht und was nicht”, erläuterte Ge­sundheitslandesrat Mag. Christopher Drexler.
Konkrete Unterstüt­zung für diese Herausforderungen bietet Spitals­arbeiterinnen und­ -mit­arbeitern sowie betroffenen PatientInnen und Angehörigen nun das Diversitäts-Projekt des Gesundheitsfonds Stei­ermark. „Klares Ziel des Projekts war es, ganz konkrete Lösungs­wege für die häufigsten Problemstellungen zu erarbeiten”, defi­nierte Ge­sundheitslandesrat Mag. Christopher Drexler den Anspruch, der kürz­lich vorgestellten neuen Werk­zeuge für steirische Spitäler.
Im Projekt des Gesundheitsfonds Steiermark definierten daher auch Mit­arbeiterInnen von vier ausge­wäh­lten Ambulanzen aus Graz die Probleme, die tatsächlich im Ar­beits­alltag zunehmend an Bedeutung gewinnen. „Es war uns sehr wichtig, von den Betroffenen selbst zu erfahren, was sie im Arbeitsall­tag belastet”, so Sandra Marczik-Zet­tinig vom Gesundheitsfonds. Dann wurden diese unter Zuhilfenahme von ExpertInnen analysiert und schlussendlich von Fachleuten ent­sprechende Werkzeuge ent­wi­ckelt. „Auch die erarbeiteten Maßnahmen wurden immer wieder ge­meinsam mit den MitarbeiterInnen reflektiert”, so Marczik-Zettinig.
Susanne Rienmüller, Departmentleiterin des LKH Graz Süd-West, Standort West, ergänzte: “Für die MitarbeiterInnen war eine der drei dringenden Fragen, ‘wann kann ich mich bei Sprachkundigen oder auch taubstummen Personen auf die Übersetzung durch Angehö­rige, Begleitpersonen oder mehr­sprachige Bedienstete des Hauses stützen, und wann ist es rechtlich er­forderlich, einen beeideten Dolmetscher zu­zu­ziehen’.” „Hier wurde zur Un­terstüt­zung der MitarbeiterInnen ein Leitfaden für den Umgang mit Sprach­bar­rieren entwickelt”, so Rien­mül­ler. Eine weitere Herausfor­de­rung ist der Umgang mit Aggression und Übergriffen. Dazu wurde ein Maßnahmenkatalog zum Thema Kon­flikt­prävention erstellt, in dem Lösungsansätze dargestellt werden. Ebenso herausfordernd sind sprachliche und kulturelle Unterschiede. „Da gibt es oft Probleme mit unterschiedlichen Sitten, wie etwa, dass weibliche PatientInnen nicht von einem Mann untersucht werden wollen und umgekehrt. Hier fehlt das Verständnis, dass medizinische dringende Fälle vor weniger ersten behandelt werden müssen ”, erklärte Landesrat Drexler.

Süd-Ost Journal

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