Bei der Vollversammlung der burgenländischen Landwirtschaftskammer zieht Präsident ÖR Franz Stefan Hautzinger Bilanz über das zu Ende gehende Jahr und hebt den wichtigen Stellenwert der Landwirtschaftskammer für die BäuerInnen hervor. „Die Ernte 2017 kann in den verschiedenen Agrarsparten trotz wetterbedingter Extremsituationen qualitativ als hochwertig und quantitativ als zufriedenstellend bezeichnet werden. Die Getreidebauern verzeichneten heuer abermals ein Hitzejahr, welches zuerst von einem trockenen Winter und zu Beginn der Vegetation von niederschlagsarmen Monaten geprägt war. Die Ernteerträge lagen etwa 20 Prozent unter der Vorjahresernte. Die Gesamtproduktionsmenge betrug im Burgenland rund 250.000 Tonnen, die auf 60.000 ha Ackerfläche geerntet wurden. Der Getreideflächenanteil ist im Vergleich zum Vorjahr um 6.000 ha zurückgegangen. Die Raps-, Sojabohnen- und Körnermaisfläche ist in diesem Ausmaß gestiegen. Die Qualität, besonders bei Weizen, war sehr gut. Sehr zufrieden konnten heuer die Weinbauern sein, welche hervorragende Qualitäten in ihren Kellern produzieren konnten, wobei der Ernteertrag zum Fünfjahresschnitt ein Plus von rund 30 Prozent ergab. Frost, Trockenheit und Hitze bereiteten heuer den heimischen Obstbauern wieder Probleme. Am Obstbausektor ist es heuer zwar nicht so angespannt wie im Jahr 2016; in einzelnen Regionen bzw. Lagen gab es aber auch heuer erhebliche Schäden durch Frost. Ansonsten konnten die heimischen Apfelbauern eine durchschnittliche Erntemenge mit hervorragenden Qualitäten verzeichnen. Bei den Nutztieren sind die Preise für die Bauern höher geworden. Besonders bei Milch und Schweinefleisch sind die Preise auf ein akzeptables Niveau angestiegen”, so Präsident Franz Stefan Hautzinger.
Der burgenländische Landwirtschaftskammer Präsident begrüßt die, über die Hagelversicherung eingerichtete Mehrgefahrenversicherung, welche den Landwirten die Möglichkeit gibt, ihre Kulturen für Schäden durch Hagel, Frost, Dürre, Überschwemmungen oder Auswuchs zu versichern. Hier gebührt ein Dankeschön dem Bund und dem Land Burgenland, welche die notwendigen Bundes- und Landeszuschüsse zur Verfügung stellen und natürlich der österreichischen Hagelversicherung, die den Bauern gute Versicherungspakete und professionelle Beratung anbietet. „Auch in der zukünftigen gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) müssen die bäuerlichen Familienbetriebe einen wichtigen Stellenwert haben. Die gemeinsame Agrarpolitik muss sicherstellen, dass die Bauern nicht den internationalen volatilen Märkten ausgeliefert werden”, forderte Hautzinger. Abschließend wurde, aufgrund des Ausscheidens von Anton Schneider, Christa Pöll aus Loipersdorf-Kitzladen als neue Kammerrätin vom Präsidenten angelobt.