Kürzlich lud die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH (kurz LFWV) die Ortschefs der 28 Gemeinden des Versorgungsgebietes zur Bürgermeisterversammlung nach Leibnitz. Franz Krainer, Geschäftsführer der LFWV erläuterte das Geschäftsjahr 2015 und informierte über nachstehende Themen. Insgesamt wurden 2015 ca. 3,3 Mio. Kubikmeter Trinkwasser mit elf Brunnenanlagen gefördert. In verschiedenen Bereichen der Gesellschaft sind 2015 rund 1,3 Mio. Euro für Instandhaltungen, Verbesserungen und Projekte im Versorgungsgebiet geflossen. In sehr kurzer Bauzeit ist es unter Aufrechterhaltung des laufenden Betriebes gelungen, den Betriebsstandort der Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH zu modernisieren und für die kommenden Jahrzehnte nachhaltig zu sichern. „Wir stellen für rund 80.000 Menschen Trinkwasser in entsprechender Qualität und Quantität bereit. Der Trinkwasserpreis für das kommende Jahr wird um 10 Cent je Kubikmeter gesenkt“, so die überaus erfreuliche Mitteilung der LFWV.
Diese kostendeckende Kalkulation beinhaltet die Rücknahme des 2011 eingeführten Aufschlags der jährlichen Entschädigungsrückstellungen für das Schongebiet, das durch das Inkrafttreten des Grundwasserschutzprogramms aufgehoben wurde. Helmut Leitenberger, Bürgermeister der Stadt Leibnitz dazu: „Darüber hinaus erfolgt keine zusätzliche Kostenanpassung! Jeder Cent aus dem Wasserverkauf fließt zur Gänze in den Betrieb, die Instandhaltung und die Erneuerungen der öffentlichen Wasserversorgung.“ „Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nr. 1. Ein nachhaltiger, flächendeckender Schutz unseres Grundwassers ist für uns und für zukünftige Generationen sicher zu stellen“, so Bgm. Leitenberger. Im Frühjahr wurde Rektor Dr. Harald Kainz von den Landesräten Lang und Seitinger beauftragt, die bestehende Verordnung „Grundwasserschutzprogramm Graz bis Bad Radkersburg“ und alle dafür erstellten Vorarbeiten und Gutachten zu analysieren.
Als Folge wurde im Oktober von den Landesräten Lang und Seitinger, dem Präsidenten der Steirischen Landwirtschaftskammer, Franz Titschenbacher, dem Obmann des Steirischen Wasserversorgungsverbandes, Bruno Saurer sowie von vier Vertretern des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung das Memorandum zur Sicherstellung eines umfassenden Grundwasserschutzes bei Umsetzung einer nachhaltigen Landwirtschaft im Bereich des Grazer und Leibnitzer Feldes sowie des unteren Murtales unterzeichnet. Neben Anpassungen im Verordnungstext sollen im Besonderen der Aufbau einer GIS-gestützten Stickstoffbilanzierung sowie die Herstellung ausreichender Speicherkapazitäten für Gülle im Lenkungsausschuss und in insgesamt fünf Arbeitsgruppen vorbereitet bzw. vorangetrieben werden. „Wir sind immer gesprächsbereit. Wesentlich ist, dass eventuelle Anpassungen auf fachliche bzw. wissenschaftliche Erkenntnisse beruhen“, argumentiert Franz Krainer.