Nach der Gründung von Gleichenberg im Jahre 1834 durch den Gouverneur Konstantin Graf Wickenburg, der Fassung der Quellen und der Trockenlegung des Sumpfgebietes, begann man Unterkünfte und die Gastronomie aufzubauen.
In Gleichenberg gab es bis 1974 nur eine Sommersaison und daher brauchte man zur Kühlung der Nahrungsmittel ein Kühlsystem. Deswegen errichtete Graf Wickenburg im Jahre 1837 den ersten Eiskeller (im ägyptischen Stil) der heute noch an der Zufahrtstraße zur Kuranstalt steht. Er ließ in den Trachythügel einen tiefen Stollen weit in den Berg hinein graben, mit gebrannten Ziegeln auskleiden, sodass in den Sommermonaten konstant die gleiche Temperatur erhalten blieb. Im Winter ließ er den Sulzbach und den Klausenbach aufstauen, das Eis in Quadern schneiden und in den Eiskellern einlagern. Auch hat man Vorrichtungen aus Holz laufend mit Wasser bespritzt; dadurch entstanden große Eiswürfel, die man auch in den Eiskellern lagern konnte. Die Gasthäuser und Hotels hatten eigene „Eiskasten“ zum Lagern von verderblichen Nahrungsmitteln. Strom gab es ja erst ab dem Jahr 1925. Diese sogenannten Eiskasten waren aus Holz mit Blech ausgelegt und hatten ca 10 cm dicke, mit Dämmstoffen isolierte Wände. So blieb der dort gelagerte Eisklumpen fast eine Woche lang für die Kühlung der gelagerten Nahrungsmittel erhalten.
In der Blütezeit von Gleichenberg (1840 – 1914) baute sich fast jedes größere Hotel mit „Ausspeisung“ einen eigenen Eiskeller und den hatte man dann in der Nähe. So gab es insgesamt fünf Eiskeller in Gleichenberg und zwar:
Je einen Eiskeller in der Brunnenstraße, beim Gasthof Ungarische Krone, Sophienvilla, Gasthaus Fünfkirchen und beim Hotel Mailand, die aber alle nicht mehr vorhanden sind.