Doskozil gibt für den „burgenländischen Erfolgsweg“ Gas

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Schon als Minister hat „Dosko“ bei zahlreichen Österreichern viel Beifall erhalten. Schon als Minister hat „Dosko“ bei zahlreichen Österreichern viel Beifall erhalten.

LR Mag. Hans Peter Doskozil im Gespräch mit Chefredakteur Hannes Krois

SOJ: Sehr geehrter Herr Landesrat! In der letzten Rot-Schwarzen Bundesregierung fanden Sie bei zahlreichen Bürgern großen Anklang. Schlußendlich haben Sie als Verteidigungsminister mit Ihrer Strukturplanung erstmals wieder Hoffnung und Licht in das Bundesheer gebracht. Inwieweit wird Ihr eingeschlagener Weg nun in der Türkis-Blauen Regierung realisiert?

LR Mag. Hans Peter Doskozil:
Das Bundesheer ist ein tolles und vielfältiges Ressort, das einen wichtigen Teil der Sicherheitsarchitektur für Österreich darstellt und nicht an Bedeutung verlieren darf.

SOJ: Nach dem offiziellen Aus der Rot-Schwarzen Bundesregierung wurden Sie zum Landesrat für Finanzen, Kultur und Infrastruktur im Burgenland bestellt. In der Steiermark werfen die Pflegeausgaben ein großes finanzielles Problem auf. Wie problematisch ist diese Angelegenheit im Burgenland?

LR Mag. Hans Peter Doskozil:
Auch das Burgenland trifft der Wegfall des Pflegeregresses. Aktuell gibt es 44 Pflegeheime im Burgenland, in denen über 2.000 Leute durch die Unterstützung des Landes betreut werden. Selbstverständlich haben wir auch massive Mehrkosten. Unser Anteil wird durch die 100 Millionen des Bundes bei weiten nicht gedeckt. Eine Lösung muss her, die Verantwortung dafür sehe ich beim Bund.
Blicken wir in die Zukunft müssen wir ein Pflegemodell ermöglichen, dass auch auf unterschiedliche Situationen Rücksicht nimmt, wie etwa die Betreuung von zu Hause.

SOJ: Das Burgenland ist ein Kulturland. Nirgendwo sonst gibt es ein derart geballtes Angebot an sommerlichen Freiluft-Veranstaltungen. Somit höchste Qualität mit hochwertigen Akteuren von Neuhaus im Süden bis hinauf nach Mörbisch am Neusiedlersee. Leider funktioniert auch die Kultur nicht ohne Geld. Welchen Beitrag leistet das Land Burgenland?

LR Mag. Hans Peter Doskozil:
Die burgenländischen Festspiele reichen sogar über Mörbisch hinaus - vom südlichsten Landesteil Neuhaus am Klausenbach bis ganz in den Norden nach Kittsee- also buchstäblich von „Kittsee bis Kalch“. Ein Merkmal unserer Kulturlandschaft ist die kulturelle Vielfalt, die sich auch in den Sommerfestivals wiederfindet: Von Oper und Operette, über leichtes Sommertheater, Kinderfestivals bis hin zum Nova Rock-Festival.
Ohne die Unterstützung der öffentlichen Hand ist, selbst bei hervorragender Auslastung, das Betreiben von Festivals nicht möglich. Das Land Burgenland wendet daher einen signifikanten Teil seiner Kulturgelder für den Festivalbereich auf. Ich denke, dass das Geld da auch gut angelegt ist, da unsere Festivals eine wichtige Schnittstelle zwischen Kultur, Wirtschaft und Tourismus sind und die Wertschöpfung immens ist. Jedes einzelne Festival ist wichtig. Daher ist es mir persönlich auch ein wichtiges Anliegen gewesen, dass die Opernfestspiele St. Margarethen im Jahr 2019 fortgesetzt werden.

SOJ: Im Bereich der Infrastruktur stehen welche Projekte an vorderster Stelle?

LR Mag. Hans Peter Doskozil:
Unser Ziel ist es, das Burgenland nachhaltig zu vernetzen und so verkehrssicher wie möglich zu gestalten. Dafür werden im Jahr 2018 in der Landesstraßenverwaltung 23,4 Millionen, im gesamten Infrastrukturbereich etwa 115 Millionen investiert.Im Südburgenland werden insgesamt 60 Landesstraßenbauprojekte umgesetzt.
Darunter etwa der Kreisverkehr in Jabing/Großpetersdorf, wo es in den Vorjahren zu Verkehrsunfällen im Kreuzungsbereich der B63 mit der L272 gekommen ist. Mit dem Umbau dieser Kreuzung soll die Verkehrssicherheit noch einmal erhöht werden.
Seit Herbst 2017 wird auch die Landesstraße B50 im westlichen Bereich von Oberwart, Richtung A2 Süd Autobahn um einen 2. Fahrstreifen (eine sogenannte Kriechspur) erweitert. Die Bauarbeiten werden cirka 2,4 Millionen kosten und bis Sommer 2018 fertig gestellt.
Zudem beginnt die Asfinag den Bau der Schnellstraße S7 zwischen der Steiermark und dem Burgenland, der bis 2023 fertiggestellt werden soll. Im Zuge dessen entsteht auch der Tunnel Rudersdorf – der erste Tunnel im Burgenland mit 2,9 Kilometer.


SOJ: Die Rot-Blaue Landesregierung funktioniert. Wie zeigt sich der Arbeitsstil von Rot-Blau?

LR Mag. Hans Peter Doskozil:
Mein Zugang ist eine sachliche Politik. Dazu gehört gegenseitiges Vertrauen und das gemeinsame Ziel, das Beste für das Burgenland zu wollen. Mit unserem partnerschaftlichen Arbeitsstil konnten wir das Burgenland unter anderem als Wirtschaftsstandort stärken: Dazu gehören etwa Rekordbeschäftigung und eine sinkende Arbeitslosigkeit. Im Bereich der Gemeinden verbuchten wir im Bundesländervergleich die niedrigste Verschuldung. Künftig sollen Forschung & Innovation weiter vorangetrieben werden, im Fokus steht auch weiterhin die Schaffung neuer Arbeitsplätze.

SOJ: Gemeinde-Zusammenlegungen gab es in der Steiermark aus Kostengründen durch die Reformpartnerschaft. Wie gestaltet sich in dieser Richtung der „burgenländische Weg“?

LR Mag. Hans Peter Doskozil:
Das Thema steht im Burgenland nicht zur Diskussion. Wir haben eine schlanke und effiziente Verwaltung, mit der wir einen guten Weg gehen. Auch bei der Bevölkerung hat diese Form einen hohen Stellenwert, weshalb keine Änderung im Raum steht.

Süd-Ost Journal

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