219 Meister (177 Männer und 42 Frauen) haben im Stefaniensaal in Graz ihre Meisterbriefe entgegennehmen dürfen. Dazu kommen noch einmal 452 Befähigungsprüfungen (314 Männer, 138 Frauen). „Qualität braucht fachliche Qualifikation. Der Meistertitel schafft die dafür notwendigen Voraussetzungen und ist ein Gütesiegel für die Wirtschaft“, so WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk. Gewerbe und Handwerk ist die traditionelle „Meistersparte“. In 34 Berufen der Sparte wurde eine Meister- oder Befähigungsprüfung abgelegt.
An der Spitze bei den Meisterprüfungen liegen die Kfz-Techniker mit 52 neuen Meistern, gefolgt von Metalltechnik und Karosseriebautechnik. Die Befähigungsprüfungen führen die Baumeister an, gefolgt von der Fußpflege und der Elektrotechnik. Bei der Verleihung der Meisterbriefe wird traditionell auch der Titel „Meister/in des Jahres“ vergeben. Über die Auszeichnung durfte sich heuer der 40-jährige Pflasterer-Meister Michael Dorner freuen. Dorners Karriere ist ein Musterbeispiel für lebenslanges Lernen, hat er doch eine Reihe von hochwertigen Qualifikationen - zwei unterschiedliche HTL-Abschlüsse, zahlreiche Zusatzqualifikationen am WIFI, die Baumeisterprüfung und jetzt auch noch den Pflasterei-Meister mit Bravour abgeschlossen. Michael Dorner ist bei der Klöcher Bau GmbH beschäftigt, wo er seit September letzten Jahres auch als gewerberechtlicher Geschäftsführer (Gewerbe Pflasterer) tätig ist.
Ein Blick auf die zahlenmäßige Entwicklung der Meister- und Befähigungsprüfungen innerhalb der letzten 10 Jahre zeigt, dass es einen kontinuierlichen Zuwachs gibt. Die Meisterprüfung hat in Österreich eine starke Tradition und eine ebenso große Bedeutung. Dementsprechend hoch sind auch die Erwartungen derjenigen, die den Weg dieser Höherqualifizierung gehen. Wie sich die Meisterprüfung tatsächlich in der Praxis auswirkt, hat eine Studie des ibw – Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft untersucht (bundesweite Umfrage unter 705 Meistern). Bei 60 Prozent der Absolventen veränderte sich die berufliche Stellung, rund drei Viertel übernehmen nach der Prüfung eine Führungsfunktion.