Von Hannes Krois
Nach 17 Jahren beendet nun dieser Tage Hofrat Dr. Gerold Ortner seine Tätigkeit als polnischer Honorarkonsul in der Steiermark. Der einstige Landesamtsdirektor Dr. Ortner war somit unbestritten der aktivste Konsul, den die Steiermark je hatte. Mit seiner reizenden Frau Steffi, die bei den unzähligen polnisch-steirischen Begegnungen als Dolmetscherin, Sekretärin und Fotografin emsig mitwirkte, setzte Konsul Dr. Ortner ein unglaubliches Netzwerk zwischen den beiden Ländern. Zahlreiche Verbindungen zu der einstigen Östrerreich-Ungarischen Monarchie sind im Bewußtsein vieler Polen verankert. Speziell im Südosten Polens, im einstigen Kronland Galizien.
Die allerletzte Journalistenreise von Konsul Gerold Ortner führte demnach nach Przemysl nahe der ukrainischen Grenze. Przemysl präsentierte sich im Jahr 1914 mit dem größten Verteidigungsfort der Monarchie. Blutige Schlachten mit unzähligen Toten kennzeichnet diese geschundene Region. Übriggeblieben sind die Ruinen unglaublich weitläufiger Wehranlagen und die zahlreichen Soldatenfriedhöfe. In fremder Erde liegen hier die allzu vielen Gefallenen. Mit dabei auch viele Steirer.Wie etwa Soldaten des einstigen k.u.k. Infanterie-Regiments Nr. 27. Dieses Grazer Hausregiment war auch unter der Bezeichnung „König der Belgier“ sehr bekannt.
Seit Jahren unterstützt Dr. Gerold Ortner die Aufgaben des Österreichischen Schwarzen Kreuzes. Diese Organisation setzt sich seit ihrer Gründung im Jahre 1919 speziell für die Pflege und Instandsetzung von Kriegsgräbern und Soldatenfriedhöfen im In- und Ausland ein. Rund um die Fortanlagen in Przemysl findet man zahlreiche Soldatenfriedhöfe. Als Mahnmal und trauriges Zeichen all der blutigen Kriege.
Nach Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer: „Die Soldatengräber sind die großen Mahner des Friedens und ihre Bedeutung als solche wird immer zunehmen“. „Ihrem“ Polen werden Gerold&Steffi weiterhin eng verbunden bleiben. In erster Linie in der Kriegsgräberfürsorge des Schwarzen Kreuzes.